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Sport

EIN RUNDER GEBURTSTAG Es war der Abend des 22. November 1922. Ein Mittwoch. Stammtisch im ‚Ochsen‘. Am Nachmittag hatte die Jugend und die, die sich noch jung genug fühlten, wieder einmal auf dem Acker der Bechtgrubers hinter der Festung Paslam Fußball gespielt. Es gab nur wenige Verletzte, der Acker war für mindestens 2 Wochen nicht mehr bespielbar, der Gröhnwald Hubert wollte dem Tröger Oskar noch nachträglich ein paar auf die ….. hauen, aber schon nach der ersten Halben vom Hopf wusste niemand mehr, warum eigentlich. Da kam beim Haxenessen dem Mölchinger Alois ein zündender Gedanke. „Wir gründen einen richtigen Fußballverein! Hier! Jetzt! Sofort!“ Wieso er gerade zu dem Zeitpunkt auf diese Idee kam, ist nicht überliefert und eigentlich auch nicht relevant. Und die Wogen schlugen hoch. Nicht, weil man den Vorschlag schlecht fand. Nein. Es gab nicht eine Stimme, die sich dagegen erhob. Vielmehr überschlugen sich die Ideen. Welche Trikotfarbe, wer darf oder muss ins Tor, wo soll denn überhaupt auf Dauer gespielt werden, denn der Platz der Bechtlgrubers vertrug nur ein Spiel alle drei Wochen, wer wird Mannschaftskapitän, und…. wie soll der Verein überhaupt heißen? Alles wurde, wie in Paslam üblich, recht schnell geklärt. Das Hopf entfaltete seine Wirkung. Die Trikotfarbe wurd gar nicht erst groß diskutiert: Blau-Weiß. Ins Tor sollte der Sohn vom Fröschl. Der habe Masse, der sei groß, nun ja, und ansonsten als Stürmer nicht so gut einsetzbar, weil seine Ballbehandlung mit dem Fuß das war, was man unter aller Sau nennt. Und im Tor könne er ja die Hände gebrauchen, und die seien ja gewaltig groß. Mannschaftskapitän? Nun ja, auch das war ohne Diskussion klar: Der Filbinger natürlich. „Ein Bürgermeister ist von Natur aus auch ein guter Mannschaftskapitän,“ meinte der Filbinger selbst. Der Bechtlgruber erklärte hopfselig, dass das mit dem Platz kein Problem sei. Er kenne da einen, wäre zwar ein Miesbacher, aber der hätte genug Sand in seinen Gruben, da würde man ganz schnell den Platz herrichten können. Und mit dem Lanz könne man das ja mit der dicken Walze ruckzuck immer wieder planieren und bespielbar machen. Blieb noch der Name. Fußballclub Paslam, Ballspielverein Paslam, Bavaria Paslam. Das war alles so bieder. Der Hupfler Bertram musste dann eine Runde flüchten, weil er den Vorschlag Borussia Paslam ‘ in den Raum warf. Nun, und es war schon weit nach Mitternacht, der Fröschl mahnte an, man müsse ja schon bald in die Frühmesse, da kam der Huber Melchior mit „Lokomotive Paslam“ an. Sein Vater war ja nun mal Eisenbahner, und er selbst war Streckengeher bei der seit 1920 bestehenden Reichsbahn. „Lokomotive“! Damit geht es nach vorn! Das ist die Zukunft! Mit Volldampf voraus…..“ Es war gegen 3 Uhr in der Früh. Und man war sich einig, dass der Verein „Lokomotive Paslam e.v. 1922“ heißen sollte.

KEINE FREIGABE FÜR IGNAZ BECHTLGRUBER

Am frühen Morgen trudelte im Rathaus unserer

Gemeinde ein Fax ein. Absender: Der DFB, was ja

der Deutsche Fußballbund ist. Mit folgendem Inhalt:

Bitte an den Vorstand des Vereins ‚Lokomotive Paslam e.V.) weiterleiten: Sehr geehrter Vorstand, nach dem nicht nur gestrigen Debakel unser Fußballnationalmannschaft unter dem seit 2 Monaten glücklos agierenden Herrn Nagelsmann als Trainer bitten wir Sie um sofortige Freigabe Ihres permanent-temporären Interimstrainer Ignaz Bechtlgruber, um mit ihm den Posten des Bundestrainers zu besetzen. Über die Grenzen Paslams, Bayerns und Deutschlands hinaus ist der Sportsfreund Bechtlgruber bekannt für seine eisenharte Hand, mit der er immer wieder interimsmäßig die Spieler der Lokomotive Paslam in die Spur gebracht hat, bringt und bringen wird. Kein Spiel der Lokomotive unter seiner Regie war auch nur annähernd so eine Katastrophe, wie die letzten Spiele unter diesem Nagelsmann. Und seinem Vorgänger. Wir bitten um sofortige telefonische Kontaktaufnahme unter der Nummer 069-67 88 0. Ein Bentley steht schon bereit, um unseren Freund Ignaz abzuholen. gez. Ihr DFB Ja, für wie blöd hält der DFB denn uns und den Ignaz?? Der Ignaz ist und bleibt der Lokomotive als Trainer treu. Sein Kommentar dazu: „DFB? HAhaha!“